Jiddischer Liederabend

Konzert mit Tehila Nini Goldstein und Jascha Nemtsov

Werke von Mieczysław Weinberg, Joseph Achron und Moshe Milner

Diese Veranstaltung liegt in der Vergangenheit. Sie können diese nicht mehr erwerben.

Beschreibung

Die Villa Seligmann lädt ein zum jiddischen Liederabend mit Tehila Nini Goldstein (Sopran) und Jascha Nemtsov (Klavier und Moderation).

Das Programm verbindet hochkarätige Vokalwerke in jiddischer Sprache von drei osteuropäischen jüdischen Komponisten. Mieczysław Weinberg wurde in Warschau geboren und floh 1939 vor den deutschen Truppen in die Sowjetunion, wo er den Rest seines Lebens verbrachte. Seine gesamte Familie wurde im Holocaust ausgelöscht. Joseph Achron stammte aus einem Schtetl im heutigen Litauen, er studierte in Warschau und St. Petersburg und emigrierte schließlich 1925 in die USA. Moshe Milner wuchs im traditionellen jiddisch-sprachigen Milieu in der heutigen Ukraine auf. Er ist in die Musikgeschichte als Autor der ersten jiddischen Oper „Di himlen brenen“ eingegangen, die 1923 uraufgeführt und nach zwei Vorstellungen von der sowjetischen Zensur verboten wurde.
Im Mittelpunkt des Programms stehen die beiden jiddischen Vokalzyklen von Weinberg, die erstmals in einer neuen, korrigierten Text-Fassung aufgeführt werden. Die vorhandenen, auf kyrillischer Umschrift basierenden Publikationen enthielten zahlreiche Fehler und Ungenauigkeiten. Die korrigierte Fassung wurde von zwei Koryphäen jiddischer Musik, dem Sänger und Dichter Efim Chorny und dem Komponisten Evgeny Khazdan hergestellt.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung „Rubinstein zu Gast bei Seligmann“ statt. Die Besichtigung der Ausstellung ist vor der Veranstaltung ab 18 Uhr möglich.


Künstlerinnen und Künstler

Der Pianist und Musikwissenschaftler Jascha Nemtsov wurde 1963 in Magadan (Russland) geboren. Er absolvierte das St. Petersburger Staatliches Konservatorium. Er lebt seit 1992 in Deutschland. Nemtsov wurde 2013 als Professor für Geschichte der jüdischen Musik an die Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar berufen. Darüber hinaus ist er Akademischer Direktor der Kantorenausbildung des Abraham Geiger Kollegs Potsdam und Mitglied des Instituts für Jüdische Theologie der Universität Potsdam. Als Pianist konzertiert er weltweit solistisch und zusammen mit Kammermusikpartnern. Er nahm bislang mehr als 40 CDs auf, darunter zahlreiche Ersteinspielungen von Werken jüdischer Komponisten. 2007 bekam er den Preis der Deutschen Schallplattenkritik und 2018 den Preis OPUS KLASSIK.

Die israelische Sängerin Tehila Nini Goldstein und Jascha Nemtsov arbeiten seit nunmehr fünfzehn Jahren zusammen. Ihr erstes gemeinsames Projekt war die Wiederentdeckung des herausragenden deutsch-jüdischen Komponisten Jakob Schönberg mit der Doppel-CD Another Schönberg, die international viel Beachtung erfuhr. Die beiden Musiker verbindet unter anderem ihr Interesse für jüdische Musik des 20. Jahrhunderts. Beschrieben als eine Sängerin mit immensem Ausdruck und mit einer warm timbrierten Stimme, ist sie eine vielseitige Musikerin mit breitem Repertoire im Sopran- sowie im Mezzosopranfach. Ihre musikalischen Interessen reichen vom frühen Barock über Volksmusik bis hin zu Stücken zeitgenössischer Musik, die zum Teil speziell für ihre individuellen Stimmfähigkeiten komponiert sind. Mit Freude wechselt sie fortwährend zwischen Oper, Lied sowie kammermusikalischem Repertoire.


Tickets zu 26/18  (erm. 8) Euro sind im Webshop, per E-Mail an karten@villa-seligmann.de oder telefonisch unter 0511 844887-200 erhältlich.

Wir weisen freundlich darauf hin, dass wir während dieser Veranstaltung Fotos und Videos erstellen. Das Bildmaterial dient für unsere Internetseite und/oder Social-Media-Kanälen sowie für die Pressearbeit. Mit ihrer Teilnahme erklären sich Besucherinnen und Besucher dieser Veranstaltung damit einverstanden.