Worte und Noten im Licht

Musikalisch-theatrale Inszenierung

Gedenken an den 90. Jahrestag der nationalsozialistischen Bücherverbrennung vom 10. Mai 1933

Diese Veranstaltung liegt in der Vergangenheit. Sie können diese nicht mehr erwerben.

Beschreibung

Am 10. Mai jährt sich zum 90. Mal der Tag der nationalsozialistischen Bücherverbrennung. Es wurden Bücher von jüdischen, marxistischen, liberalen sowie pazifistischen Literat:innen und Dichter:innen verbrannt. Auch Noten und Schallplatten verfemter Musiker:innen fielen dem Feuer zum Opfer. Die Inszenierung „Worte und Noten im Licht“ von Corinna Luedtke greift das Phänomen der Bücherverbrennung auf und nimmt es als Anlass zum Erinnern und als Mahnung für Gegenwart und Zukunft. Es werden Gedichte, Briefe und Auszüge aus Tagebüchern verfemter Schriftsteller:innen vorgetragen. Die Texte veranschaulichen die prekäre Lage von Kurt Tucholsky, Ernst Toller, Joachim Ringelnatz, Stella Hershan, Erich Mühsam und anderen Literat:innen in der Zeit vor, während und nach dem Nationalsozialismus. Corinna Luedtke ist auch die Ideengeberin, Regisseurin und Projektleiterin.

Das Trio Delyria erinnert mit ausgewählten Musikstücken an die verfemtem und verbannten Musiker:innen. Zudem wird im Schauspiel der jüdische Musiker Konrad Latte dargestellt, stellvertretend für die Musiker:innen, die den Nazis zum Opfer gefallen sind. Corinna Luedtke verfasste für diesen Abend behutsam an seine biografischen Stationen angepasste Aussagen und Überlegungen, die anhand interaktiven Erzählens ab und an auch das Publikum anspricht und miteinbezieht.

Mittels verschiedener künstlerischer Ausdrucksformen – Worte, Musik und Schauspiel – entsteht auf diese Weise ein einzigartiger Kunstraum, der den Besucher:innen die Möglichkeit der Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Bücherverbrennung und der Vernichtung verfemter Musik bietet. Dabei richtet sich der Blick nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch in die Gegenwart.


Mitwirkende Künstler:innen:

Trio Delyria (David Strongin, Uriah Tutter, Elisha Kravitz), Musik
Jana Auburger, Schauspiel
Michael Dario Schütz, Schauspiel
Jan-Hendrik von Minden, Schauspiel
Julia Goehrmann, Schauspiel
Julia Luedtke, Bühnendekoration


Für die Symbolik des Feuers als ein lebensspendendes und zugleich vernichtendes Naturelement ist das Datum 9. Mai 2023 von entscheidender Bedeutung. Nach jüdischer Zeitrechnung fällt auf diesen Tag im Jahre 2023 der 33. Tag der Omer-Zählung. (Die Omer-Zählung erstreckt sich in 50 Tagen zwischen den biblischen Festen Pessach und Schawuot.) Der. 33. Tag wird auf Hebräisch Lag ba’Omer genannt. Er ist ein Halbfeiertag mit mystischer Bedeutung, an dem in Israel große Lagerfeuer gezündet werden. Sie symbolisieren das Ende einer vernichtenden Epidemie sowie der damit in Verbindung stehenden Trauerzeit. Ferner ist das Feuer in der jüdischen Überlieferung ein Symbol der Rettung und der Hoffnung.

Diese Symbolik wollen wir mit Ihnen vor Veranstaltungsbeginn zelebrieren und laden Sie zu einem Geleitwort bei offenem Feuer im Garten der Villa Seligmann um 18.30 Uhr herzlich ein.


Einlass ist um 18 Uhr durch den Garten der Villa Seligmann
Begrüßung und Einführung mit Kuratorin Corinna Luedtke und Direktor Eliah Sakakushev-von Bismarck im Garten ist um 18.30 Uhr
Restkarten zu 10 € können per E‑Mail an karten@villa-seligmann.de oder telefonisch unter 0511–844 887 200 bestellt werden.

Die Veranstaltung wird in Kooperation mit der Region Hannover, der Konrad-Adenauer-Stiftung, dem Friedrich Bödecker Kreis Niedersachsen ausgeführt sowie durch die Sparkasse Hannover, Hannover UNSECO City of Music sowie das Kulturbüro der Landeshauptstadt Hannover gefördert:

© Heiner Schlote