Hannah-Arendt-Tage 2024

Radikal emotional: Herausforderungen und Perspektiven in der Debattenkultur

Das Salongespräch der HAT in der Villa Seligmann mit Prof. Dr. Maren Urner und Dr. Ulrich Kühn

 


Beschreibung

Hannah Arendt hat sich stets mit streitbaren Themen beschäftigt – in ihren Texten und vor Publikum. Doch der Stil öffentlicher Diskussionen hat sich tiefgreifend verändert, der öffentliche Diskurs ist aufgeheizt und verletzend. Zudem beschleunigt und verschärft die digitale Massenkommunikation Debatten, die umso emotionaler aufgeladen werden, je stärker Forderungen nach mehr Rationalität sind. Es scheint fast unmöglich, zu einer konstruktiven Kommunikation zurückzukehren und Lösungen für Probleme zu entwickeln.

Wie lässt sich dieses Dilemma auflösen? Für Maren Urner ist Politik als Aushandlungsprozess über unterschiedliche Gefühle zu verstehen und darf emotional sein. Menschen streiten aufgrund ihrer Gefühle über kontroverse Freiheitsvorstellungen, z. B. bei Fragen der Mobilität oder der Ernährung. Die Neurowissenschaftlerin analysiert, wie Gefühle in der Politik funktionieren, und erläutert Werkzeuge für einen besseren Umgang mit ihnen. Dazu braucht es auch ein Update unseres Freiheitsverständnisses.

Grußworte
Eliah Sakakushev-von Bismarck, Künstlerischer und Geschäftsführender Direktor der Villa Seligmann
Eva Bender, Dezernentin für Bildung und Kultur, Landeshauptstadt Hannover

Salongespräch
Prof. Dr. Maren Urner, Professorin für nachhaltige Transformation, FH Münster
Dr. Ulrich Kühn

Der Eintritt ist frei. Anmeldung ab dem 12. September unter: hat@hannover-stadt.de

 

Vor dem Salongespräch findet um 17 Uhr eine Schüler:innendebatte statt. Mehr Infos und Anmeldung

 

Das Salongespräch im Rahmen der HANNAH ARENDT TAGE ist eine Veranstaltung der Landeshauptstadt Hannover in Zusammenarbeit mit der Villa Seligmann.


Wir weisen freundlich darauf hin, dass wir während dieser Veranstaltung Fotos und Videos erstellen. Das Bildmaterial wird auf unserer Internetseite und/oder Social-Media-Kanälen veröffentlicht und für die Pressearbeit genutzt werden. Mit ihrer Teilnahme erklären sich Besucherinnen und Besucher dieser Veranstaltung damit einverstanden.

Prof. Dr. Maren Urner ist Neurowissenschaftlerin und seit September 2024 Professorin für Nachhaltige Transformation an der FH Münster. Sie studierte Kognitions- und Neurowissenschaften u. a. an der McGill University in Montreal, Kanada, und wurde am University College London in Neurowissenschaften promoviert. 2016 Co-Gründung des werbefreien Online-Magazins Perspective Daily für Konstruktiven Journalismus. Sie leitete die Redaktion bis März 2019 als Chefredakteurin und war Geschäftsführerin. Danach war sie bis August 2024 als Professorin für Medienpsychologie an der Media University of Applied Sciences in Köln tätig. Seit September 2020 ist sie Kolumnistin bei der Frankfurter Rundschau. Zuletzt erschien ihr Buch „Radikal emotional: Wie Gefühle Politik machen“ (Droemer 2024). Sie ist Preisträgerin des B.A.U.M. Umwelt- und Nachhaltigkeitspreises 2023 in der Kategorie Wissenschaft.

Dr. Ulrich Kühn studierte Theaterwissenschaft, Neuere deutsche Literatur und Philosophie in Berlin und München. Er ist Kulturjournalist und arbeitet seit 2009 als Rundfunkredakteur in leitenden Funktio¬nen. Er beschäftigt sich u. a. mit der Frage, wie sich eine Gesellschaft in ihren Debatten, ihrer Sprachkultur zeigt und was sie damit über ihren Blick auf die Welt offenlegt

Mit den seit 1998 stattfindenden HANNAH ARENDT TAGEN erinnert die Landes­hauptstadt Hannover an die 1906 in Hannover-Linden geborene, international bekannte Politik­theoretikerin, die auch unbequemen Diskussionen nicht aus dem Weg ging. Arendts Werk, vor allem ihre Kernfrage nach dem Sinn politischer Freiheit, bietet vielfältige Impulse für die gegenwärtige und zukünftige gesellschaftliche Ausein­andersetzung. Die Veranstaltungsreihe stellt daher jedes Jahr ein aktuelles Thema aus Politik und Gesellschaft in ver­schiedenen Formaten zur Debatte, um es im Sinne Arendts zu diskutieren.