Murat Coşkuns Hauptinstrument, die Rahmentrommel, gehört zu den ältesten Instrumenten der Welt und ist in fast allen Kulturen zu Hause. Es ist ein im tiefsten Sinne Kulturen verbindendes Instrument, da die Rahmentrommel in unterschiedlicher Form und Beschaffenheit in vielen Musikkulturen beheimatet ist und darüber hinaus ganz neue Spielweisen möglich macht.
Fundiert auf seinem Studium der Orientalistik und Musikethnologie hat sich der international renommierte Perkussionist das Leitmotiv Connecting Cultures für seine Arbeit zu eigen gemacht und vermittelt als musikalischer Grenzgänger zwischen den Welten des Orients und Okzidents. Dabei ist Murat Coşkun in unterschiedlichen Stilrichtungen wie Weltmusik, Klassik, Alte Musik und Jazz zu Hause und wird als Rahmentrommel-Spezialist für diverse Projekte und Klangkörper.
Als türkischstämmiger Musiker, der in Deutschland geboren und aufgewachsen ist, vereint er in seiner Biografie per se schon verschiedene Kulturen. Die Offenheit und die Neugier andere Kulturen kennen zu lernen, begleitet ihn schon sein Leben lang. Als Berufsmusiker geht er diesen Weg weiter. In seinen musikalischen Projekten versucht er kulturelle Schnittstellen auszuloten und aus dieser Inspiration neue Musik zu kreieren. Bei Reisen quer über den Kontinent arbeitet Coşkun mit Künstler:innen aus der ganzen Welt zusammen, taucht in unterschiedlichste Musikkulturen ein und vertieft sein musikalisches Spektrum.
Als Dozent für orientalische Perkussion, Rahmentrommeln und Rhythmustraining unterrichtet Murat Coşkun eine eigene Lehrmethode und leitet die Worldpercussion-Abteilung an der Popakademie Mannheim und den von ihm ins Leben gerufenen mehrjährigen Rahmentrommel-Lehrgang der Tamburi Mundi Frame Drum Academy.
Marina Baranova wurde in Charkiw, Ukraine, geboren und lebt seit ihrem 19. Lebensjahr in Hannover. Musik war schon immer ihr Zuhause – als Tochter eines Pianistenpaares wuchs sie in einer Welt aus Klassik, Jazz und Improvisation auf. Bereits im Alter von fünf Jahren begann sie mit dem Klavierspiel. Eine Ausbildung nach den Idealen der „Russischen Schule“ legte das Fundament für ihre herausragende Pianistik, die sie bei Wladimir Krainew in Hannover vervollkommnete.
Nach ihrem Umzug nach Deutschland studierte sie an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover. Nach zahlreichen erfolgreichen Wettbewerben und Debüts erkannte sie, dass eine klassische Pianistenkarriere nur einen Teil ihrer musikalischen Persönlichkeit ausdrückte. Gleichzeitig besann sie sich auf eine weitere Begabung, die sich, neben dem absoluten Gehör, bereits in ihrer Kindheit bemerkbar gemacht hatte: die Synästhesie. Die Fähigkeit, unterschiedliche Sinnesreize zu einem einheitlichen Erlebnisprozess zu verknüpfen, ein rares Phänomen. Im Fall von Marina Baranova ist es die Verbindung von Tönen und Farben, die in ihrem Kopf zu kreativen Explosionen führt.
Sie wandte sich wieder verstärkt der Improvisation sowie der Komposition zu. Ihr Debüt als Komponistin gab sie 2013 mit dem Album Firebird – Piano Meets World Percussion. Bis heute veröffentlichte sie sechs weitere Alben, in denen sie Klassik, Jazz, Minimal Music und Synästhesie vereint. Auf dem 2023 erschienenen Album Cosmic Calendar trat sie erstmals als alleinige Produzentin auf. Fast zeitgleich mit der Veröffentlichung fiel der Startschuss für ein weiteres großes Projekt der Künstlerin: Seit dem Frühjahr 2024 betreibt sie in der Villa Seligmann in Hannover einen eigenen Musik-Salon. An diesem Ort soll Musik nicht nur gehört, sondern auch im persönlichen Austausch reflektiert, diskutiert und im umfassenden Sinn erlebt werden können. Auch hier nimmt sie die Musik ganzheitlicher Perspektive in den Blick.