13. 11. 2025 - News

Neue Ausstellung für Schulklassen in der Villa Seligmann

Gesichter und Geschichten – Jüdisches Leben in Deutschland
Eine Posterausstellung des MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln

Ab Januar 2026



Im Jahr 321 erließ Kaiser Konstantin ein Edikt, das auch Juden zur Übernahme von Ämtern im Stadtrat Köln verpflichtete. Dies gilt heute als frühester Hinweis für die Existenz jüdischen Lebens nördlich der Alpen. In 2021 feierten wir deshalb bundesweit 1700 Jahre jüdisches Leben in deutschen Landen. 

Dieses Festjahr hat das MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln zum Anlass genommen, mit einer Posterausstellung den Spuren jüdischen Lebens in Deutschland nachzugehen und sie vielfältig zu beleuchten. 

Die Ausstellung schafft Angebote zum (Kennen-) Lernen und Erzählen, auch um antisemitismus-und distanzfördernden Vorurteilen entgegen-zuwirken. 16 Roll-ups thematisieren markante Tief- und Höhepunkte der 1700 Jahre währenden deutsch-jüdischen Geschichte. Auf den Roll-ups sind zudem QR-Codes angebracht, die auf verschiedene Online-Angebote des MiQua weiterleiten. 

Die Posterausstellung und ihr Inhalt sind ein idealer Startpunkt für Schulen, um mehr über die Geschichte und Gegenwart der Juden*Jüdinnen in Deutschland zu erfahren. Oft von biografischen Erzählungen ausgehend wird die Perspektive auf ganz Deutschland ausgeweitet. Der Fokus liegt auf der Alltagsgeschichte; Meilensteine in Geschichte und Politik werden mit ihren Konsequenzen durch die Erzählung konkreter Personen verdeutlicht. 

Über die QR-Codes in der Posterausstellung kann ein virtueller Rundgang durch die ausführlichere Ausstellung die Posterausstellung vertiefen. Dadurch bieten sich auch zahlreiche weitere didaktische Möglichkeiten. 

Auf den Roll-ups der Posterausstellung sind QR-Codes angebracht, die auf verschiedene Online- Angebote des MiQua weiterleiten: Ein 360°-Rund-gang macht die größere Kuben-Ausstellung erlebbar und bietet mediale Inhalte als ideale Ergänzung zur Posterausstellung. Des Weiteren wird auf die Social-Media-Kanäle (Facebook, Instagram und Twitter) sowie auf den MiQua-Blog weitergeleitet, auf dem diverses Zusatzmaterial (Kurzführungen, Interviews, Bildergalerien, Imagefilm) zur Wanderausstellung zu finden ist. 

Der 360°-Rundgang übernimmt die Themen der Posterausstellung und erweitert sie um digitale Inhalte, Videos und Interviews. Die behandelten Themen sind: 

Recht & Unrecht Bis heute erleben Jüdinnen und Juden immer wiederkehrendes Unrecht, werden ausgegrenzt, verfolgt, getötet. Beispielhaft geht es um das Pestpogrom von 1349. Es gab auch Phasen gelingenden Zusammenlebens und den Kampf für Gleichberechtigung, etwa in der Mitte 19. Jahrhunderts. Geänderte Verfassungen, neue Rechte, Wiedereinschränkung der Rechte, aber auch der Ausdruck eines Bedürfnisses nach einem jüdischen Staat in Form des Zionismus gehört zu dieser Thematik. Unter welchen Bedingungen entwickelte sich jüdisches Leben auf dem Land? Welche Rolle „Heimat“ und Nation spielen, wird anhand von Geschichten jüdischer Soldaten verdeutlicht, die für ihr Vaterland eintreten. 

Leben & Miteinander Hier wird das erfolgreiche Zusammenleben von Juden*Jüdinnen und Christen*Christinnen im Laufe der Jahrhunderte thematisiert. Befunde und Funde aus dem spätmittelalterlichen jüdischen Kölner Viertel gewähren Einblick in den gemeinsamen All-tag. Die Neuzeit wird etwa durch Abraham von Oppenheim (1804–1878), ein Bankier und Mäzen, repräsentiert, dessen Familie – neben vielem anderen – Fenster für den Kölner Dom stiftete. Der protestantische Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner baute in Oppenheims Auftrag wiederum die Synagoge in der Kölner Glockengasse. Jüdisches Leben heute wird insbesondere durch engagierte Projekte verschiedener Träger vorgestellt. 

Religion und Geistesgeschichte Das Judentum ist eine alte Religion, mit einer vielgestaltigen, sich fortentwickelnden Geistes-geschichte. Erzählt wird, was eine Synagoge oder eine Mikwe sind oder was die jüdische Aufklärung (Haskala) ausmacht. Darüber hinaus werden grundlegende Schriften mit ihren Funktionen besprochen. 

Kunst & Kultur Dieser Ausstellungsteil thematisiert insbesondere rituelle und kulturelle Bereiche. Kunst, Musik und Unterhaltungskultur werden beleuchtet, aber auch die Gründung von Vereinen wie dem Karnevals-verein „Kleiner Kölner Klub“. Was ist jüdisch an Kunst und Kultur – oder was ist jüdische Kunst überhaupt? Hier treffen Sie Kunstschaffende, Rapper und Jecken. 

Die Ausstellung kann in der Gruppe begangen oder von den Teilnehmenden einzeln erkundet werden. Nachfolgend bieten wir Ihnen einige Ideen, wie Sie Ihre Gruppe zur selbständigen Arbeit mit den Roll-ups anleiten können. Angesetzt werden 60 Minuten zur Arbeit mit der Posterausstellung, wobei es sich bei interessierten und diskussionsfreudigen Klassen empfiehlt, 80 Minuten einzuplanen. Keinesfalls sollte auf die Abschlussphase verzichtet werden. 

Es sind grundsätzlich zwei Varianten möglich: 

Variante 1 Bei dieser Variante wird nur mit der Posterausstellung gearbeitet, ohne Zugang zu den multi-medialen Inhalten. 

Variante 2 Bei der zweiten Variante wird mit Posterausstellung und multimedialen Inhalten gearbeitet, die in QR-Codes auf den Plakaten enthalten sind. Nutzen Sie dazu bitte mitzubringende private oder schulische Endgeräte. 

Bei Interesse freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme zur individuellen Planung Ihres Besuches:

Villa Seligmann Bildung
Hohenzollernstraße 39 | 30161 Hannover
Tel. 0511 844887 203
bildung@villa-seligmann.de

Infomaterialien zum Download:

Handreichung mit Unterrichtsmaterialien zur Posterausstellung des MiQua: Herunterladen

360°-Rundgang und QR-Codes: Herunterladen