Improvisation ist ein Katalysator für die erweiterte musikalische Interpretation, unabhängig von Stil, geschichtlichem Kontext und der Aufführungspraxis. Die Improvisation eröffnet eine weitere Dimension in der musikalischen Interpretation, in der eine momentane Neuerschaffung des Werks sowohl für die Aufführenden als auch für ihr Publikum stattfindet.
In diesem Kaleidoskop-Konzert wirkt die Vielfalt der Improvisationskunst mit der individuellen Einzigartigkeit der Interpret:innen zusammen. Damit beschließen die Aufführenden das Taschen-Festival und eröffnen zugleich eine Welt der unbegrenzten Möglichkeiten.
Sa. 09. November
17.30–18.30
ASYNC: VON MUSIK UND ZUFALL
Philosophischer Vortrag von Damian Marhulets über die Ontologie des Zufalls, gestörte Kausalitäten, lemurianische Zeitkriege und erogene Zonen der Realität
–PAUSE–
19.00–22.00
KALEIDOSKOP-KONZERT – Abschlussveranstaltung des Festivals
Georg Thoma spielt Improvisationen im barocken, klassischen, romantischen und freiem Stil – mit Publikumswünschen.
Prof. Ashley Hribar präsentiert eine Hommage an den Komponisten Frederic Rzewski in seinem Werk „Rubinstein in Berlin“ for Speaking Pianist (2008). Das Stück wurde quasi als Kadenz über die Nocturne in cis-Moll von Chopin (Fassung KK Iva 16 20b) komponiert und verwendet erweiterte Techniken, theatralische Elemente und insbesondere die Improvisation.
–PAUSE– (ca. 20.15)
Marina Baranova widmet sich dem Barock und der Postmoderne in ihren „HYPERSUITES“, in denen sie Originalwerke von Couperin verarbeitet und mit Jazz-Gestik sowie mit modernen Pop-Referenzen improvisiert bzw. neuinterpretiert.
Prof. Roman Rofalski improvisiert über „Miroirs“ von Maurice Ravel (Aborada del grazioso, Oiseaux tristes, Une barque sur l’ocean) anlässlich des anstehenden 150. Geburtstags des großen französischen Komponisten.
Zum ersten Mal findet unter dem Titel “Abenteuer Improvisation – Eine Welt der unbegrenzten (musikalischen) Möglichkeiten” vom 07. bis 09. November 2024 ein Taschen-Festival in der Villa Seligmann statt. “Taschen-Festival” ist ein Begriff, der aus dem Englischen entliehen ist (Pocket-Festival). Er deutet auf das kleine Format der Veranstaltung hin, versinnbildlicht aber auch das Unerwartete, Überraschende und Unvermutete, das man in den eigenen Taschen vorfinden kann.
Zu den Teilnehmenden gehören neben professionellen Musikschaffenden außerdem Studierende sowie das allgemeine, musikalisch nicht unbedingt vorgebildete Publikum, welches nicht nur zuhören, sondern sich auch am offenen Gesprächsaustausch beteiligen und Musikwünsche äußern kann. Das Taschen-Festival richtet sich somit an alle, die einen Einblick in diese Welt der unbegrenzten musikalischen Möglichkeiten bekommen wollen.