Peter Ury wurde 1920 als Kind des jüdischen Kinderarztes Sigmar Ury und dessen Frau Fanny Hedwig in Ulm geboren. Er ist einer von vielen, heute meist unbekannten jüdischen Komponisten, die Deutschland aufgrund der Verfolgung durch die Nationalsozialisten 1939 in Richtung England verlassen mussten.
In seinen Texten und Werken verarbeitet Peter Ury die Flucht aus Deutschland sowie seine religiöse Herkunft. Ein großer Teil seines musikalischen Schaffens besteht aus Liedkompositionen für Gesang und Klavier. In seinem Nachlass sind unter anderem Gedichtvertonungen von Else Lasker-Schüler und Erich Fried vorhanden, mit dem ihn auch eine Freundschaft verband.
Das Konzert liefert einzigartige Einblicke in Peter Urys kompositorisches und musikdramaturgisches Schaffen. Im Zentrum steht sein Werk „Judaskuss“. Urys Deutung der biblischen Geschichte und Ideen zur Rehabilitierung des Judas Iskariot werden anhand archivalischer Dokumente und erhalten gebliebener Lieder illustriert.