Die Erpressung der Susanna

Eine biblische “me too” – Geschichte

Chorkonzert und Salongespräch

Diese Veranstaltung liegt in der Vergangenheit. Sie können diese nicht mehr erwerben.

Beschreibung

Seit dem Mittelalter bis in die Gegenwart hat die Geschichte der “Susanna im Bade” Maler und Malerinnen zu einer langen Reihe von Kunstwerken motiviert. Etwa 350 Werke von prominenten Künstlern finden sich heute in den Museen. Weniger bekannt ist die musikalische Verarbeitung dieser Geschichte: Mehr als 60 Vertonungen aus Renaissance und Frühbarock sind bis heute erhalten.

Musikprogramm

Der King David Consort Hannover musiziert Chansons und Vertonungen von Texten, die auf Susanna und den Ort des Geschehens (Babylon) bezogen sind. Im Konzertteil der Veranstaltung sind Werke von Salamone Rossi il Ebreo, Didier Lupi, Orlando di Lasso, Jean Servin und Rodrigues Coelho. Die Leitung des Chors hat Stadtkantor Martin Dietterle.

Salongespräch

Die Susanna-Geschichte hat nicht nur Maler und Komponisten beschäftigt, sondern auch christliche Theologen beider großen Konfessionen. Obwohl die Geschichte den hebräischen Apokryphen zum Buch Daniel entstammt, gehört sie nicht zum jüdischen Kanon. Das macht die Deutung aus jüdischer Perspektive sowie die Auseinandersetzung jüdischer Gelehrter und Künstler damit besonders spannend.

Im Anschluss an das Konzert kommen Dr. Petra Bahr, Regionalbischöfin für den Sprengel Hannover der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, und Jael A. Benar, Dozentin für Kunstpraxis aus Oldenburg. ins Gespräch über die Deutung und Relevanz der “Erpressung der Susanna” für unsere Gegenwart. Begleitend werden künstlerische Darstellungen der Geschichte gezeigt.

Zum Hintergrund

Im Anhang zum Buch des Propheten Daniel findet sich die Geschichte der Susanna im Bade, jener anmutigen wie tugendhaften Ehefrau des erfolgreichen Kaufmanns Jojakim. Susanna ergeht sich gerne im Garten ihres Hauses. Dort beobachten sie eines Tages zwei einflussreiche alte Männer – beide sind Richter – beim Baden. Von ihrer Gier übermannt versuchen sie, die junge Frau zu erpressen. Die Drohung: “Wenn du dich uns verweigerst, werden wir dich wegen Ehebruchs anklagen, das bedeutet: Todesurteil!” Susanna verweigert sich standhaft. “Lieber sterbe ich, als mich gegen meinen Gott zu versündigen!” So wird sie angeklagt und am Ende zum Tode verurteilt, denn das empörte Volk wie das Gericht glaubt den angesehenen Richtern. Der junge Prophet Daniel interveniert und bewirkt, dass er die beiden angeblichen Zeugen getrennt verhören kann. Ihre Aussagen widersprechen sich, so dass klar wird, dass beide gelogen haben. Die Wut des Volkes wendet sich nun gegen die falschen Zeugen, die zum Tode verurteilt werden. Susanna kommt frei.

Tickets zu 20/15  (erm. 5) Euro sind im Webshop, per E-Mail an karten@villa-seligmann.de oder telefonisch unter 0511 844887-200 erhältlich.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung “Rubinstein zu Gast bei Seligmann” statt. Die Besichtigung der Ausstellung ist vor der Veranstaltung ab 18 Uhr möglich.


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Dr. Petra Bahr ist die Regionalbischöfin für den Sprengel Hannover der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers. Nach einer journalistischen Ausbildung hat sie Theologie und Philosophie in Münster, Bochum und Jerusalem studiert und war Referentin für Theologie an der Forschungsstätte der evangelischen Studiengemeinschaft in Heidelberg. Sie war Kulturbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland und leitete die Hauptabteilung Politik und Beratung der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. Seit 2020 ist sie Mitglied des Deutschen Ethikrates.

Jael A. Benar

Jael A. Benar arbeitet als Dozentin für Kunstpraxis in der Erwachsenenbildung, in der Mädchen- und Frauenarbeit sowie im schulischen Förderbereich. Aktuell konzipiert sie kunstpädagogische Workshops mit kunsttherapeutischen Techniken im musealen Kontext.


Wir weisen freundlich darauf hin, dass wir während dieser Veranstaltung Fotos und Videos erstellen. Das Bildmaterial dient für unsere Internetseite und/oder Social-Media-Kanälen sowie für die Pressearbeit. Mit ihrer Teilnahme erklären sich Besucherinnen und Besucher dieser Veranstaltung damit einverstanden.